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Langfristig gesehen sind wir alle pleite

David Schah (07.06.2005)

Wie retten Libertäre ihr Vermögen?

Die meisten Libertären ahnen es: Die nächste Weltwirtschaftskrise kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Ungedeckte Schulden, exorbitante Staatsquoten, inflationäres Staatsscheingeld: Wer seinen Mises, seinen Rothbard, seinen Baader, seinen Claus Vogt, seinen Marc Faber oder seinen Reinhard Deutsch gelesen hat, der weiß, dass der faire Wert von Dollar, Euro und anderen Währungen sich langfristig gesehen dem Wert des dafür verwendeten Papiers nähern wird. Auch ein virtueller Euro ist angesichts des monetären Sozialismus und der hohen Gegenwartspräferenzrate aller Politiker irgendwann nichts anderes als ein Claim auf ein Stück bedrucktes Papier, das allenfalls noch zum Feuer-Entfachen gut sein wird.

In einer Abwandlung der Keynes-Doktrin können wir sagen: Langfristig gesehen sind wir alle pleite. Zumindest wenn wir uns auf das Papiergeld verlassen. Die größte Blase aller Zeiten nicht nur was Aktien, sondern auch was staatliche Währungen und zum Teil auch Immobilien angeht, wird nicht mehr lange mit staatlichen Bilanztricks und dem Anwerfen der Notenpresse zu überbrücken sein. Wer also sein Vermögen und seine Altersvorsorge retten will, ist gut beraten, sich Gedanken darüber zu machen, wie er dem drohenden Wohlstandsverlust entgeht. Die folgenden Überlegungen sollen lediglich Anregungen für eigene Recherchen und eigene Anlagestrategien sein:

1. Immobilien

a) Immobilien in den Neuen Bundesländern.

Im Einzugsgebiet polnischer Städte wie Stettin ist der dramatische Fall der ostdeutschen Immobilienpreise gestoppt. Immer mehr Polen kaufen sich in grenznahen Regionen Ostdeutschlands günstig ein und nehmen sogar längere Pendlerwege in Kauf. Mittelfristig gesehen dürfte die Entvölkerung Ostdeutschlands zum Stillstand kommen, da es auch auf dem Arbeitsmarkt in Westdeutschland kaum noch Alternativen für deutsche Ost-West-Migranten gibt und die niedrigen Immobilienpreise trotz widriger politischer Umstände (NPD bis PDS) auch wieder ein paar Investoren aus dem Westen anlocken werden.

b) Immobilien in aufstrebenden Ländern.

Je mehr sich das alte Europa, vor allem die Länder Deutschland und Frankreich, gegen die Globalisierung stemmt, desto mehr wird es Opfer derselben sein. Tigerländer werden dagegen in die Bresche springen, wenn sich hochqualitative Produkte in Deutschland wegen politischer und gewerkschaftlicher Widrigkeiten nicht mehr herstellen lassen. Am besten sucht man sich jetzt schon einen preisgünstigen Altersruhesitz sowie weitere Objekte zum späteren Weiterverkaufen aus, denn innerhalb eines Jahrzehnts werden sich Immobilienpreise an vielen Orten der Welt vervielfachen, vor allem natürlich an touristisch interessanten Stellen. Hier ein paar Standorte: Ferienhäuser in Kroatien (vor allem Süd-Dalmatien) und in Montenegro (extrem günstig, spätestens nach einer reibungslos verlaufenden Unabhängigkeit von Serbien werden die Preise explodieren), für Bergfreunde Chalets in der Tatra in der Slowakei oder in den slowenischen Alpen. Wer es gerne weiter weg mag, sollte sich vor allem folgende Länder ansehen: Thailand, Mexico, Costa Rica, Chile, Indien (vor allem die Bundesstaaten Goa und Kerala). Auch die Klassiker Neuseeland, Australien und Kanada sind natürlich nicht zu verachten, selbst wenn hier keine großen Preissteigerungen mehr zu erwarten sind. Finger weg dagegen von den immer noch überhitzten Immobilienmärkten USA, Großbritannien und Japan. Auch die Immobilienpreise in Westdeutschland dürften ihren Tiefpunkt noch nicht erreicht haben.

2. Rohstoffe

Im Gegensatz zum Scheingeld oder auch zu einem Aktienunternehmen ist es kaum denkbar, dass der Wert eines Rohstoffs sich gegen Null nähert. Allenfalls ein wahrhaft apokalyptisches Weltereignis könnte dazu führen, dass Gold, Silber, Uran oder Erdöl nicht mehr gebraucht werden – in einem solchen Falle allerdings ist eine Vermögensanlage sowieso obsolet. Rohstoffe bieten also in Zeiten, in denen die Wahrscheinlichkeit eines Kollapses des staatlichen Papiergelds immer größer wird, eine sinnvolle Alternative.

a) Silber und Gold

Edelmetalle wie Gold und Silber werden als inflationsfeste Alternative zum Papiergeld eine Renaissance erleben. Sollte nach einer Weltwirtschaftskrise vielleicht sogar der Goldstandard wiedereingeführt werden, dürften sich die seit 100 Jahren im Schnitt kaum gestiegenen Gold- und Silberpreise vervielfachen. Nun ist es natürlich umständlich, Gold- oder Silberbarren bei sich zu Hause zu horten. Eine Alternative sind Zertifikate, etwa von ABN-Amro, welche den Edelmetallpreise entweder 1:1 abbilden oder mit einem Hebel ausgestattet sind, etwa das unbefristete Turbo-Bull-Silberzertifikat mit der WKN 237239 und einem aktuellen Hebel von 2,5. Doch spätestens dann, wenn sich die Weltwirtschaftskrise einigermaßen deutlich abzeichnet, sollten die Zertifikate möglichst schnell eingetauscht werden, um einem Kollaps der Emissionsbank zuvorzukommen. Nach Meinung des Geldexperten Reinhard Deutsch kann sich der weltweite Kollaps sogar binnen weniger Tage abspielen. Daher sollten nach dem Kauf der Zertifikate von Zeit zu Zeit zumindest Teilgewinne realisiert werden. Nach einer Vervielfachung der Einstandskurse könnten von den glattgestellten Gewinnen zum Beispiel flugs Immobilien erworben werden.

Auch einige Minen-Aktien können enorm von einem Anstieg der Edelmetallpreise profitieren, etwa die hochspekulativen Australier Macmin (Silber) und Union Resources (Zink, Gold, Silber und andere Metalle). Für risikobereite Investoren ebenfalls interessant sind übrigens Diamantwerte wie die in Botswana explorierenden Mount Burgess. Zu beachten ist jedoch, dass ein einzelnes Unternehmen aufgrund von Missmanagement, fehlendem Explorationserfolg oder widriger politischer Umstände (siehe Yukos) durchaus pleite gehen kann, was auf den Rohstoff selbst natürlich nicht zutrifft.

Ein Konto auf Edelmetalldeckungsbasis (Gold, Silber, Platin oder Palladium) kann auf e-gold geführt werden. Weitere Infos hier.


b) Energiewerte: Öl und Uran

Auch wenn die Theorie nicht stimmen sollte, dass die Ölvorräte viel begrenzter sind, als uns die OPEC weismachen will, wird der Ölpreis aufgrund des explodierenden Energiehungers vor allem in China und Indien in Zukunft kaum niedriger sein als heute. Denkbar ist hingegen zumindest eine Verdoppelung des Ölpreises innerhalb der nächsten fünf Jahre. Ölzertifikate oder Aktien der Big Player wie Shell, BP und Lukoil könnten sich als schwarze Goldgrube erweisen. Noch dramatischer könnte die Entwicklung für Uran sein: An der Kernkraft kommen Industrie- und Tigerstaaten die nächsten Jahrzehnte kaum vorbei. Auch Deutschland wird unter einer CDU-geführten Regierung den Atomausstieg zurücknehmen. Alle Experten sagen einen weiteren Anstieg des Uranpreises voraus. Davon profitieren vor allem Uranminen. Empfehlenswert sind u.a. der kanadische Uran-Platzhirsch Cameco, aber auch kleinere Explorationsunternehmen wie Aflease.

Link:

Übersicht über Uran-Aktien


 



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Herausgeber:
Libertäres Institut Bonn

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