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Ich bin nicht Deutschland

IUF weekly comment

Sascha Tamm (07.11.2005)


Derzeit überziehen verschiedene Agenturen, Fernsehsender und andere Partner Deutschland mit der Kampagne „Du bist Deutschland“. Vor den schönsten Kinofilmen wird man mit einem Spot belästigt. Da werden junge Menschen in einem Atemzug aufgefordert, sich mal wieder die Hände schmutzig zu machen und sich die Hände zu reichen, von der Bremse zu gehen und ihr Land wie einen Freund zu behandeln. Und alles ist natürlich politisch korrekt und multikulturell.

Darauf, dass das logischer und sprachlicher Stuss ist, haben schon viele hingewiesen. Doch die inhaltliche Dimension ist noch viel unsinniger. Sie zeigt gleichzeitig, wie staatsgläubig die Deutschen bis hinein in die Riege der Kreativen, der Selbständigen, der Unternehmer geworden sind und wie wenige Menschen in Deutschland sich selbst und anderen vertrauen. Zunächst klingt das Manifest wie eine Aufforderung dazu, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen.

Es ist schon traurig genug, dass dazu eine Kampagne notwendig zu sein scheint. Die Ursache dafür ist offensichtlich: Viele Menschen in Deutschland sind über Jahrzehnte von ihren Volksvertretern, von denen, die auch heute für „unser Land“ stehen, dazu erzogen worden, immer mehr eigene Verantwortung abzugeben.

Gerade deshalb ist die patriotische Prosa so widersinnig: warum muss ich etwas für ein Land tun? Wie kann ich überhaupt etwas für „ein Land“ tun, selbst wenn ich es in patriotischem Überschwang als das meinige bezeichne? Deutschland krankt nicht an mangelndem Patriotismus. Deutschland krankt nicht daran, dass die Menschen zu wenig für ihr Land tun.

Deutschland krankt vielleicht auch daran, dass Menschen zu wenig für andere tun. Deutschland krankt aber vor allem daran, dass viele Menschen zu wenig für sich selbst tun, nicht langfristig handeln und sich so immer mehr in Abhängigkeit vom Staat und politischen Entscheidungsträgern begeben, dass sie auf Deutschland mehr vertrauen als auf sich selbst. Und dieses Vertrauen hat Deutschland genauso wenig verdient wie irgendein anderer Staat, sei er auch eine Demokratie und ein Rechtsstaat.

Sascha Tamm ist Mitarbeiter des Instituts für Unternehmerische Freiheit.

 



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Herausgeber:
Libertäres Institut Bonn

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